Besuch der Pilzausstellung von NATAGORA
Schulgemeinschaft BSTI Sankt Vith
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Besuch der Pilzausstellung von NATAGORA
Die Schüler der 5. + 6. AT GWF Gartenbau besuchten am 13. Oktober 2020 die Pilzausstellung von NATAGORA in Medell. Die Ausstellung wurde uns durch die fachlich sehr kompetente Mitarbeiterin Sarah Pieper vorgestellt. Zuerst gab sie uns einige allgemeine Informationen über die Pilze. Sie stellte vor allem das „Pilze sammeln“ in den Vordergrund, da die meisten Pilze „gefährliche Brüder“ haben und es eines der gefährlichsten Hobbys der Welt sei. Die meisten unwissenden Pilzsammler hätten oft mehr Glück als Verstand laut Sarah Pieper.
Frau Pieper hat uns aber auch einige essbare Pilze gezeigt, unteranderem ihren Lieblingspilz die Krause-Glucke. Dieser Pilz sieht zwar etwas sonderbar aus, hätte aber mit Abstand den besten Geschmack.
Weltweit gibt es 120 000 verschiedene Pilzarten, davon kommen allein in Mitteleuropa 2 500 verschiedene Großpilze vor. Ein Teil dieser Pilze ist sehr giftig, der giftigste Pilz Europas ist der Pantherpilz. Ein winziges Stück reicht, um einen Menschen zu töten. Nach dem Verzehr ist man nach einer halben Stunde tot! Der Pantherpilz gehört wie der bekannte Fliegenpilz zu den Knollenblätterpilzen, welche fast alle giftig sind, bis auf den Perlpilz.
Ein weiterer interessanter Pilz ist der Faltentintling. Diesen Pilz kann man zwar essen, jedoch darf man drei Tage danach keinen Alkohol trinken, ansonsten bekommt man Hitzewallungen über Übelkeit bis hin zu Herz-Kreislauf-Problemen. Einer Bekannten von Frau Pieper ist dies passiert und wäre fast im Krankenhaus gelandet.
Von all diesen giftigen Pilzen gibt es drei verschiedene Gifttypen:
Deshalb sollte man beim Pilzsammeln die Finger von jedem Pilz lassen, bei dem man sich nicht zu
100 % sicher ist. Außerdem sollte man auf das Alter der Pilze achten, denn je älter ein Pilz ist, desto ungenießbarer ist er. Man erkennt es an der Farbe der Hutinnenseite, diese sollte nicht dunkel oder fleckig sein. Pilze sind sehr unterschiedlich, auch innerhalb der gleichen Art können unterschiedliche Erscheinungsformen auftreten.
Auch ein häufiger Vertreter der giftigen Pilze ist das Mutterkorn. Er lebt an den Ähren der Gräser und gerne auch an Getreidekörnern. Früher starben viele Menschen an den Folgen einer Mutterkornvergiftung, wenn mit verseuchtem Mehl Brot gebacken wurde. Nasse und kalte Sommer fördern das Wachstum dieses Pilzes. Ebenfalls wurde das Gift zur Herstellung von LSD gebraucht.
Zum Schluss wurden uns die Baumpilze vorgestellt, es gibt einjährige und zweijährige. Aus diesen Pilzen kann man eine Art „Stoff“ herstellen. Ein Kollege von Frau Pieper hat uns einen Hut aus Fichtporling gezeigt, das gleiche Modell, welches Ötzi schon getragen hat. Aus diesen Baumpilzen wird ebenfalls Zunder gewonnen, welches man zum Feuermachen braucht. Das haben wir dann auch ausprobiert mit Feuerstein und Zunder und hätten auch fast ein Feuer entzündet, es hat schonmal gequalmt. Die Menschen aus der Zeit von Ötzi brauchten den Zunder jedoch nicht nur zum Feuer entfachen und Hüte nähen, sondern auch als Verbandsmaterial, denn die Porlinge haben eine regenerative Wirkung auf die Haut.
Zum Abschluss können wir sagen, dass es eine hoch interessante Reise in die bunte Welt der Pilze war und wir viel Neues und Skurriles über die Pilze gelernt haben.