Die 1. Stufe
Erstes und zweites Sekundarschuljahr – Beobachtungsstufe
Die 1. Stufe
Erstes und zweites Sekundarschuljahr – Beobachtungsstufe
Das erste Sekundarschuljahr teilt sich in allgemeinbildenden Unterricht und berufsbildenden Unterricht auf. In den allgemeinbildenden Unterricht werden alle jene Schüler orientiert, die das Abschlusszeugnis der Primarschule erhalten haben.
Der berufsbildende Unterricht ist für Schüler bestimmt, die das Abschlusszeugnis der Primarschule nicht erhalten haben oder die Primarschule im Alter von 12 Jahren verlassen. Schüler, die im allgemeinbildenden Unterricht auf Lernschwierigkeiten stoßen, können mit Einverständnis der Eltern im Laufe des Jahres (bis spätestens zum 15. Januar – jeweils nach den Elternsprechabenden) in die berufsbildenden Klassen wechseln.
Am ersten Schultag sind ausschließlich alle Schüler des ersten Jahres (AU+BU) in der Schule vor Ort.
Empfangen werden die Schüler durch die Schulleitung und die Klassenleiter. Beim anschließenden Frühstück knüpfen die Schüler in einem informellen Rahmen erste Kontakte mit Mitschülern und Lehrern. Außerdem werden alle Schüler der ersten Klassen an diesem Tag zum Mittagessen eingeladen.
Den restlichen Tag und den darauffolgenden Tag verbringen die Schüler in ihrer Klassengemeinschaft mit ihren Klassenleitern. Die Klassenleiter machen die Neuankömmlinge mit den Gepflogenheiten der Schule, dem Stundenplan, den Wahlmöglichkeiten zu den Ergänzungstätigkeiten sowie mit dem Standort vertraut und sorgen dafür, dass der Grundstein für eine gute Beziehung zwischen Mitschülern und Klassenleitern gelegt wird. Das benötigte Schulmaterial wird an diesem Tag gemeinsam mit den Schülern im schuleigenen Geschäft Buch und Bildung eingekauft. Um 16 Uhr begleiten die Klassenleiter und die Erzieher die Schüler zum Bus.
Ziel dieses Programms und der engen Betreuung ist es, eventuelle Ängste, die mit dem Schulwechsel verbunden sein können, abzubauen, den Neuankömmlingen Sicherheit und Orientierung zu vermitteln und ein Klima des Wohlfühlens zu schaffen.
Nachdem die Schüler sich an die neue Umgebung gewöhnt haben und alle Unterrichte angelaufen sind, findet Mitte September für alle Eltern der Schüler der 1.AU und der 1.BU ein Informationsabend statt.
An diesem Abend haben die Eltern die Gelegenheit, die Klassenleiter kennenzulernen. Sie erfahren unter anderem mehr zum Leitbild der Schule, zur Organisation des Unterrichtes, zur Zusammensetzung der Punkte im Zeugnis und zum Umgang mit dem Arbeitsplaner. Weitere Möglichkeiten zum Austausch zwischen Eltern und Fachlehrern bieten im Schuljahresverlauf die Elternsprechabende, die auf die jeweiligen Zeugnisverteilungen folgen.
Das Stundenraster teilt sich in 34 Stunden pro Woche auf:
* In Französisch kann die Gruppe während einer Unterrichtsstunde zur besseren Differenzierung aufgeteilt werden.
Durch das Projekt 1step2gether möchten wir den Schülern der ersten Stufe den Übergang in die Sekundarschule erleichtern. Um dies zu gewährleisten:
Die Ergänzungstätigkeiten werden meist über ein halbes Jahr hinweg erteilt, sodass jedem Schüler die Möglichkeit gegeben wird, zwei zusätzliche „Schnupperfächer“ im Schuljahresverlauf zu belegen. Zu Beginn des Schuljahres wählt der Schüler 3 Schnupperfächer aus, von denen er dann im Laufe des Schuljahres 2 Fächer belegen wird.
Folgendes Angebot steht dem Schüler dabei zur Auswahl:
Sport (halbjährlich):
Mechanik (halbjährlich):
Einblicke in die Metallverarbeitung. Dazu werden u.a. folgende Projekte in der Blechbearbeitung realisiert: Metallfedermappe, Flaschenöffner und Handyhalter.
Holz (halbjährlich):
Schreinerarbeiten (hergestellt werden z.B. ein Nistkasten, Buchstützen, …)
Elektro (halbjährlich):
Hier baut man beispielsweise ein Solarflugzeug oder einen lichtgesteuerten Wechselblinker. Erste Programmierübungen mit LEGO-Robotern stehen ebenfalls auf dem Programm.
Die Sprachen der Welt (halbjährlich):
Unsere Schule lebt Sprachenvielfalt! An der BSTI werden 7 Sprachen unterrichtet (Deutsch, Französisch, Englisch, Niederländisch, Latein, Spanisch und Chinesisch).
Im ET-Fach Sprachen der Welt entdecken wir: Diese Sprachenvielfalt ist ein Plus für alle! Wie begrüßt man sich in Dänemark? Oder im Iran? Darf ich einer Chinesin zur Begrüßung die Hand reichen? Wer spricht heute noch Latein? Wie sieht der Schultag in Spanien aus?
Wir geben dir die Gelegenheit andere Sprachen und Kulturen zu entdecken sowie dein Interesse für Fremdsprachen zu entwickeln.
Grüner Daumen (halbjährlich):
Aktivitäten im Bereich Gartenbau, Landwirtschaft, Pflanzenkunde, Forstwirtschaft und Naturwissenschaften
KreAktiv (halbjährlich):
Künstlerisches Projekt, bei dem verschiedene Bereiche wie Theater, Kunst, Musik und Multimedia ihren Platz finden. Der Kreativität der Schüler ist keine Grenze gesetzt!
Ab dem zweiten Jahr ist es möglich, neben der Grundausbildung ein allgemeinbildendes oder ein technisches Grundwahlfach zu entdecken.
Ergänzungswahlfächer erweitern das Angebot zusätzlich.
Man hört oft die Frage: “Warum soll man heutzutage noch Latein wählen? Das bringt einem doch nichts im täglichen Leben?”
Es stimmt, dass man das Sterbedatum Caesars und den Ablativ von “convivium” nicht kennen muss, um beim Bäcker Brot zu kaufen. Gilt aber für viele Schüler nicht das gleiche für komplexe Zahlen, Substitutionsreaktionen, die Errechnung potentieller Energie, Photosynthese, Plattentektonik, Napoleon Bonaparte…?
Ist Ziel eines Gymnasiums nicht auch, die Schüler auf das Weiterstudium an Hochschulen und Universitäten vorzubereiten? Sie lernen zu lernen und werden damit mit den Kompetenzen für ein sehr breites Spektrum an akademischen Studien ausgerüstet. Sie eignen sich Disziplin und Präzision an. Sie trainieren das Gedächtnis. Sie lernen logisch zu denken, zu analysieren, zu synthetisieren… Sie bekommen eine gründliche Allgemeinbildung und eine tiefere Einsicht in Kultur und Gesellschaft. Das alles bietet Latein den Schülern.
Das logisch aufgebaute Latein zeigt dem Schüler in einzigartiger Weise, wie die menschliche Sprache grundsätzlich funktioniert und welche Bedeutung sie hat. Der Schüler lernt, eine Aussage zu verstehen und so genau wie möglich zu übersetzen.
Latein übt wichtige Grundformen und Grundtugenden des Lernens und Studierens ein: logisches Denken, Systematik, Sinn für geordnete Strukturen, Präzision, Geduld, Disziplin und Konzentration. “Latin teaches youngsters how to think, not what to think” (Los Angeles Times): „Latein bringt jungen Leuten bei, wie man denkt, nicht was man denkt.“
Es bietet interessante Einblicke in die lateinische Kultur des Altertums und des Mittelalters. Latein führt uns zu den gemeinsamen Wurzeln unserer europäischen Geistes- und Kulturgeschichte. Wer diese Wurzeln kennt, versteht die Geschichte und Gegenwart Europas, sowie viele Aspekte unserer heutigen Gesellschaft (Kunst, Religion, Architektur, Recht, Politik, Philosophie…) besser.
Das „Vokabelpauken“ trainiert nicht nur das Gedächtnis. Die Kenntnis der wichtigen lateinischen Wurzeln erleichtert auch das Verstehen und Erlernen des Wortschatzes in anderen Sprachen, sei es in den romanischen (Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Rumänisch), sei es in Englisch und Deutsch, wo sich viele Fremdwörter auf lateinische Wurzeln zurückführen lassen.
Hier werden wissenschaftliche Kenntnisse in den Bereichen Physik und Biologie vertieft. Eine wissenschaftliche Vorgehensweise wird erarbeitet. Der Ablauf chemischer Vorgänge wird nahegebracht und erste Begriffe der Chemie werden im Rahmen des Grundwahlfaches erlernt.
Verschiedene Themen werden genauer unter die Lupe genommen und durch Experimente und zusätzliche Informationen ergänzt. Interessierte Schüler können sich so ein Basiswissen im Bereich der Naturwissenschaften aneignen und sich auf ein naturwissenschaftliches Grundwahlfach in der zweiten Stufe vorbereiten.
Nachhaltige Politik- und Gesellschaftsentwicklung – hinter dieser etwas sperrigen und auf den ersten Blick für Teenager wenig attraktiven Bezeichnung verbirgt sich in Wirklichkeit ein Fach, das nicht näher am Leben der Schüler dran sein könnte.
Denn auch Schüler müssen und wollen ab einem gewissen Alter Verantwortung für ihr wirtschaftliches Handeln übernehmen, und stellen schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, aus den begrenzten zu Verfügung stehenden Mitteln das Beste zu machen.
Wie funktioniert Geld (auch in Zukunft)? Wie hängen die Entscheidungen von Unternehmen, privaten Haushalten und Politik in einer sozialen Marktwirtschaft zusammen? Welche Chancen und Risiken hat Globalisierung? Und dann ist da ja noch das große Thema Nachhaltigkeit.
Eine weitere große Herausforderung stellt im Zeitalter von Fake News der Umgang mit Medien dar. Wer hat wo welche Interessen und wie hängen sie zusammen? Die Schüler lernen, sich kritisch mit dem Medienangebot auseinanderzusetzen und sich selbst positiv und meinungsstark einzubringen.
Die Schüler sollten ein Interesse für das aktuelle Geschehen mitbringen und nicht davor zurückschrecken, ihre Ansichten in Partner- und Gruppenarbeit sowie bei Diskussionen im Plenum mit anderen zu teilen. Recherchearbeit online wie in der Welt „da draußen“ gehören natürlich genauso dazu wie das Präsentieren der Resultate. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Fach jede Menge Allgemeinwissen und Rüstzeug für die Zukunft bietet, unabhängig von der weiteren Studienwahl.
Das Jahr in dieser Abteilung kann als „Schnupperjahr“ bezeichnet werden, in dem die Schüler mittels praktischen und theoretischen Unterrichts erste Grundkenntnisse zum Schreinerberuf erlernen. Als Voraussetzung gilt schon hier die Freude am Umgang mit dem Werkstoff Holz.
Im praktischen Unterricht werden ihnen der Umgang und der Gebrauch des Handwerkzeugs beigebracht, von Säge- bis zu Stemmübungen.
Dabei entstehen neben Übungsstücken verschiedene Werkstücke, u.a. ein Werkzeugkoffer.
Die Theorie beinhaltet Fachkunde wie die Hobelbank, der Baum, Hand-werkzeuge, die Holztrocknung, Arbeitssicherheit und Hygiene, Fachrechnen und Fachwortschatz
Praxis und Theorie werden während 2 Wochenstunden ergänzt durch das Ergänzungswahlfach „Technisches Zeichnen“ und durch Freihandzeichnen.
Im Grundwahlfach Elektrotechnik & Mechanik werden dem Schüler die Grundfertigkeiten und das Basiswissen der Metallverarbeitung und der Elektrotechnik vermittelt.
Ziel ist es, dass der Schüler zuerst beobachtet (Beobachtungsstufe), sein Interesse dadurch geweckt wird und seine Fähigkeiten gefördert werden, die er für weitere Studiengänge in diesen Fachbereichen benötigt.
Der Fachkundeunterricht deckt die zwei Bereiche des Grundwahlfachs ab.
– Elektrotechnik: Grundlagen des elektrischen Stroms und eines Stromkreises, Aufbau elektrischer Schaltungen, …
– Mechanik: vorbereitende (Anreißen, Körnern, …) und spanende (Sägen, Feilen, …) Arbeitsverfahren, Prüfen & Messen, Bohren, …
Während der praktischen Stunden erhält der Schüler anhand kleinerer mechanischer Konstruktionen und elektrischer Aufbauten die Möglichkeit, verschiedene Werkzeuge und deren Handhabung kennen zu lernen. Zusätzlich wird durch Experimente und Messungen die Fachtheorie belegt und unterstützt.
Im Unterricht „Elektrotechnisches Zeichnen“ (Schaltpläne, Verdrahtungslisten usw.) sowie beim „Technischen Zeichnen“ im Bereich Mechanik (Seitenansichten von Gegenständen usw.) wird Wert auf sorgfältige und genaue Arbeit gelegt. Auch wird das abstrakte bzw. räumliche Denken gefördert.
Der Schüler, der dieses Grundwahlfach belegt, hat nach dessen Bestehen eine ideale Basis für weitere Studien in diesen technischen Fachrichtungen, bis hin zum Erlangen des Abiturs.
(nur für die Schüler des GWF Latein, Naturwissenschaften oder Heute für morgen)
In diesem Ergänzungswahlfach werden die Basiskenntnisse der lateinischen Sprache vermittelt, sodass im 3. Jahr problemlos Latein gewählt werden kann. Das EWF Latein kann nicht in Verbindung mit dem GWF Latein gewählt werden. Wer sich für das EWF Latein entscheidet, muss diesem Unterricht das gesamte Jahr folgen.
Der Unterricht soll den Schülern eine wissenschaftliche Arbeitsweise vermitteln, ausgehend von der Beobachtung in der Natur und anhand von wissenschaftlichen Versuchen, um schlussendlich auch Naturgesetze besser verstehen zu können.
Der Unterricht versteht sich als Zusatz zum herkömmlichen Naturkundeunterricht, der diese Arbeitsmethode nochmals unterstreicht.
Daher finden viele kleine naturwissenschaftliche Experimente wie Mikroskopie, Sezieren, physikalische und chemische Versuche, Bestimmungsübungen von Pflanzen etc. statt.
Die Ergebnisse werden jeweils nach einem bestimmten Muster (Versuchsablauf, Versuchsaufbau, Beobachtung, Erklärungen, Schlussfolgerung) in Form eines Laborberichtes festgehalten.
Vorbereitungsspiele auf die großen Ballsportarten (Handball, Basketball, Fußball, Volleyball), Ausbildung der allgemeinen Kondition (Mountainbike, Dauerlauf, Spinning …, Ringen und Kämpfen unter Einhaltung verschiedener Regeln, Rückschlagspiele (Badminton, Tischtennis), Allgemeine Körperschulung zur Verbesserung der Koordination, der Kraft, der Beweglichkeit
Im EWF Audiovisuelle Techniken, auch Multimedia genannt, werden die Schüler zu echten Film- und Fotografie-Experten. Während dieser Zeit erstellen die Schüler einen richtigen Film! Ob als Kameramann, Schauspieler, Drehbuchautor oder Grafikdesigner – jedes Talent ist hier wichtig! Nebenbei werden spielerisch verschiedene Kompetenzen in Video, Grafik und Audio vermittelt.